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Alle Jahre wieder …

kommen das Christuskind, dann die drei Weisen aus dem Morgenland und kurz darauf der Länderpokal. Das Jesuskind erwärmt unsere Herzen und schenkt uns Freude und die Heiligen Drei Könige bringen Weihrauch, Gold und Myrrhe. Aber was bringt uns der hessische Sportwart? Nach dem diesjährigen Misserfolg beim Länderpokal und dem jüngsten Debakel in Gersweiler, scheint weder fachliche Kompetenz oder  Stimmung, geschweige denn sportlicher Ehrgeiz vorhanden zu sein. Die fehlende Berichterstattung seitens des Verbandes lässt vermuten, dass dort Ratlosigkeit herrscht. Oder werden jetzt nur die Erfolge gefeiert und die Niederlagen tot geschwiegen?

Alleine vom spielerischen Können her müsste sich der HPV unter den Top 5 der Landesverbände finden. Betrachtet man die vergangenen Ergebnisse, sieht man deutlich, dass im Jugendbereich ausgezeichnet gearbeitet wird und die harte Arbeit Früchte trägt. Zumeist gewinnt die hessische Jugend ihre Spiele auf nationaler Ebene und ist mittlerweile ein Garant für sichere Siege.

Die Espoirs sind immer eine Wundertüte, sie agieren ihrem Alter entsprechend oft launisch, gepaart mit unreifem Spielverständnis und einem Schuss Selbstüberschätzung. Stellte man den Halbstarken einen erfahrenen Coach zur Seite, wäre hier viel mehr möglich, denn talentiert sind die jungen Wilden allemal.

Bei den Damen ist Hessen ausgezeichnet aufgestellt –  wenn die Topakteurinnen denn Lust haben, miteinander zu spielen. Technisch kann man sich mit BaWü messen, aber die Kopflastigkeit verhindert die spielerische Explosion. Auch hier müsste ein Coach wortführend sein, um den Damen den nötigen Freiraum für Spitzen-Pétanque zu lassen.

An den Senioren 2 krankt der Erfolg des Hessischen Pétanque Verbandes. Im Jahr 2011 gewann diese Formation nur 2 von 7 Partien,  und 2012 gelang dem Team gar kein Sieg. Dabei errang es nur 28 Punkte aus 7 Spielen. Hier muss sich ein Sportwart nach seiner Kompetenz fragen lassen, denn solch desaströse Ergebnisse resultieren aus einer mangelhaften  Feinabstimmung. Niemand will den Spielern sportliche Qualität absprechen, aber die Rädchen des „Teamspirit“ greifen nicht ineinander.

Ein Lichtblick sind die Senioren 1, die seit zwei Jahren in unterschiedlicher Formation erfolgreich funktionieren. Ein Grund dürften die Konstanten Peter Weise und Daniel Reichert sein. Um die beiden rotierten in den vergangenen Jahren vier unterschiedliche Spieler, mit ähnlichem Erfolg. Deswegen wäre dieser Ansatz auch für die Senioren 2 zu überdenken. Der Abgang von Daniel Reichert könnte die Herren-Abteilung allerdings zur Großbaustelle werden lassen. Viel Arbeit steht dem Sportwart bevor, will er den Anschein der Konzeptionslosigkeit revidieren.

Was müsste sich Eurer Meinung nach ändern, damit Hessen wieder zurück in die Spur gelangt?
Fehlt es den Spielern an der richtigen Einstellung oder werden die Anforderungen und Ziele der sportlichen Leitung nicht deutlich formuliert? Wenn schon Workshops für Frauen und Männer angeboten werden, warum dann nicht auch für Kaderspieler? Weshalb reisen denn Fussball-Clubs in der Winterpause in ein Trainingslager, sicherlich um taktische Routine, Automatismen und Teamspirit aufzubauen. Es muss ja nicht unbedingt Doha sein, wenn Hungen doch so nahe liegt.

Diskutiert mit uns mit, denn mit einer gesunden und respektvollen Streitkultur kommt man gemeinhin auf eine Lösung des Problems.

Passssstdies oder Pastis – ein brisantes Thema

Es ist ja nun nicht so, dass der Missstand, auf den unser Redaktionsmitglied in seinem jüngsten Artikel mit spitzer Feder deutet, nur uns Boulespieler hierzulande etwas  anginge. Im Gegenteil, das Thema präsentiert sich gerade jetzt – wie jedes Jahr um diese Zeit – als heißes Eisen von sowohl sozialer als auch internationaler Brisanz. Denn der Anblick sturzbesoffen pöbelnder Alkis zwischen ernsthaften Wettkämpfern wirft natürlich die Frage auf, ob Turnierspielen in betrunkenem Zustand nicht letztlich eine Krankheit ist. Will sagen: Kann die Gesellschaft es sich wirklich leisten, hier mit Verboten und harschen Maßnahmen für Ausgrenzung Drunken Boulers Crossing bei www.petanque.orgzu sorgen und so die Betroffenen zu zwingen, in den Untergrund abzutauchen? Oder sind Letztere nicht eher auf unsere Hilfe und unser Verständnis, ja sogar auf spezielle Schutzmaßnahmen angewiesen?

Jüngste Entwicklungen und Statisken sollten bei uns allen die Alarmglocken schrillen lassen. Wer kann zum Beispiel sagen, wie vielen Boulisten es auf Europas Straßen schon ergangen ist oder ergehen wird wie alljährlich den Kröten auf ihrer Wanderung? Über die hier existierende Dunkelziffer können wir nur Vermutungen anstellen. Den Kollegen von www.petanque.org erschien sie jedenfalls hoch genug, um den abgebildeten Vorschlag für eine neues paneuropäisches Verkehrsschild in Brüssel einzureichen. Bravo les bonhommes!