Die Quadratur des Kreises

gehört zu den populärsten Problemen der Mathematik und ist eine bekannte Metapher für eine unlösbare Aufgabe. Vor solch einer Problematik steht unser Dachverband derzeit. Nach dem Ausscheiden des langjährigen Vorsitzenden Klaus Eschbach ist ein Vakuum entstanden, das über Jahre hinweg ein mögliches Resultat von Machtgehabe und Amtsverliebtheit ist. Trägheit und Visionslosigkeit kann man dem Alt-Präsident nicht vorwerfen, aber den geordneten Rückzug mit mehrmonatiger Vorbereitung schon. Wie sich am 17. März auf dem Verbandstag gezeigt hat, lässt sich die Hauptausschusssitzung keinen Nachfolger vorschreiben. Auch wenn im zweiten Wahlgang mit Peter Blumenröther ein neuer Vorstand gefunden wurde, ist die Abstimmung mit 28 gegen 24 Stimmen alles andere als deutlich. Beleidigt von der vorangegangenen Diskussion zog Klaus Eschbach seinen Vorschlag auf eine Ehrenpräsidentschaft zurück. Seiner Meinung nach befände sich der DPV wieder in derselben Position, wie damals bei seinem Amtsantritt. Am Ende des Tages wurde die Versammlung wegen Uneinigkeit abgebrochen und für den 14.04.2013 zur Fortsetzung angesetzt. So kann Verbandsarbeit auch aussehen.

Hat uns mal einer gefragt, ob wir Athletenerklärungen unterschreiben und Dopingtest durchführen möchten. Wo ist die Transparenz über den Etat des Verbandes einzusehen? Selbst der größte Verband der Welt (DFB) veröffentlicht alle Dokumente auf seiner Internetseite. Beim Deutschen Pétanque Verband finde ich nur NADA-Code, Rechtsordnung, Delegiertenzahlen und irgendwelche Zukunfts-Konzepte. Es macht sich schon länger der Verdachte breit, dass der Verband in den letzten Jahren realitätsfremd geführt wurde. Wichtig sind wohl Veranstaltungen wie, Neujahrsempfang des DSOB oder Auswahlmannschaften nach Übersee schicken, wobei man mit dem Wort „Auswahl“ vorsichtig sein muss, denn es fahren immer die gleichen Gesichter in den Kurzurlaub nach Thailand, Mallorca oder Frankreich. Spätestens seit Marseille 2012 ist die sportliche Leitung ohnehin ein Kuriositäten-Kabinett. Erst lässt man Jens-Christian Beck zuhause, der mal eben 3 von 5 Masters-Turniere mit 6 unterschiedlichen Partnern gewinnen konnte und laut DPV-Bericht fehlte es im letzten Spiel an Motivation und das bei einer Weltmeisterschaft. Ist auch egal, wir nehmen ja alles hin und bezahlen am Ende auch noch die Rechnung.
Ich für meinen Teil gehe ich heute wieder auf den Bouleplatz, um meine Eisenkugeln in den Staub zu werfen und amüsiere mich über solch eine absonderliche Denkweise der Obrigkeit.