Meisterschaftskampf im vollen Gange – Kann sich Frankfurt behaupten?

In Hessen geht es aktuell heiß her: Die Landesliga befindet sich mitten im Saison-Endspurt, und mittendrin kämpft der Frankfurt Pétanque Club um die Vorherrschaft. Doch reicht das, um den Titel zu holen?

Was viele noch als „Boule im Park“ kennen, ist längst ein ernstzunehmender Wettkampfsport geworden. Pétanque, eine Variante des Boule-Spiels, erfordert Präzision, Taktik und Teamgeist. In Hessen gibt es zahlreiche Vereine, die regelmäßig an Liga- und Turnierwettbewerben teilnehmen – mit steigender Beteiligung und professioneller Organisation unter dem Dach des Hessischen Pétanque-Verbandes (HPV).

Die hessische Liga – ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen
Der aktuelle Meisterschaftskampf ist so offen wie selten zuvor. Frankfurt, traditionell eines der stärkeren Teams der Landesliga, liegt derzeit in der Spitzengruppe. Doch auch starke Konkurrenten wie Wiesbaden, Tromm und Petterweil mischen mit. Jeder Punkt zählt, und die Entscheidung wird wohl erst am letzten Spieltag fallen.

Frankfurts Vorteil: eine eingespielte Mannschaft mit erfahrenen Spielerinnen und Spielern – darunter auch einige, die nationale Turniere gewinnen konnten. Doch der Druck ist groß: Nach mehreren Jahren ohne Meisterschaft soll der Titel endlich wieder in die Mainmetropole geholt werden.

Neben Erfahrung und Teamchemie spricht auch eine gezielte Transferstrategie für Frankfurt. Die namhaften Verpflichtungen wie Anna Neubauer, Fabrice Denoce und Marcel Jazenko sorgten bereits 2024 für den Vizemeistertitel. Ein echter Coup gelang dem Verein zu Beginn der Saison, durch Verpflichtung von Marcel Bomsdorf – ein Führungsspieler, der weit über die Landesgrenzen hinaus für sein faires und äußerst solides Spiel bekannt ist. Bereits 2015 war Bomsdorf für eine Saison in Bockenheim aktiv und kennt die Strukturen im Verein genau.

Die Konkurrenz schläft nicht
Doch Vorsicht: Wiesbaden ist auf dem Vormarsch und konnte zuletzt die meisten Topspiele für sich entscheiden. Auch das Team von der Tromm ist für Überraschungen gut – und hat Frankfurt 2024 knapp geschlagen. Die Spannung bleibt also bis zum Schluss erhalten.

Die Tabelle vor den entscheidenden Spielen gegen Bornheim Boules, LBJ Wiesbaden und dem BC Tromm

Pétanque in Hessen – mehr als ein Nischensport
Pétanque ist in Deutschland noch immer ein Nischensport, doch das könnte sich bald ändern. Mit wachsender regionaler Präsenz, professionellen Turnieren und engagierten Vereinen steigt auch das öffentliche Interesse. Der aktuelle Meisterschaftskampf ist beste Werbung: spannend, emotional und hochklassig. Sollte es dem Landesverband gelingen, wie schon 2023, einen Mega-Spieltag mit allen Ligen auf die Beine zu stellen, wäre das auch aus Marketingsicht ein großer Erfolg.

Mein persönliches Fazit
Frankfurt hat beste Chancen, sich im Meisterschaftsrennen durchzusetzen – doch der Weg zum Titel wird steinig. Der Ausgang bleibt offen. Sicher ist nur: Pétanque in Hessen lebt.

Der Sport vereint Generationen, Kulturen – und vor allem: Leidenschaft. Wer noch nie ein Spiel live gesehen hat, sollte das schleunigst nachholen. Denn Pétanque ist viel mehr als Kugeln werfen – es ist ein Kampf um Millimeter, Strategie und mentale Stärke.